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Keratokonus

Kegelförmige Wölbung der Hornhaut

Wird die Sicht verschwommener und verzerrter, kann für die Sehschwäche ein Keratokonus verantwortlich sein. Schreitet der Keratokonus weiter fort, wird ein operativer Eingriff nötig.

WAS IST KERATOKONUS?

Die Bezeichnung „Keratokonus“ klingt nach medizinischer Fachsprache. Der Begriff stammt vom griechischen Wort „keras“, das so viel wie Horn bzw. Hornhaut bedeutet, und dem lateinischen Wort „konus“ für Kegel ab. Kerakotonus bezeichnet also eine kegelförmige Veränderung der Hornhaut. Durch eine Wandschwäche kommt es zu einer Ausdünnung der Kornea. Dadurch verändert sich die Hornhaut auch äußerlich und wölbt sich in den verdünnten Bereichen nach vorn. Es entsteht eine kegelförmige Wölbung.

Im Extremfall kann die Kornea reißen, sodass Flüssigkeit aus der vorderen Kammer des Auges in die Hornhaut eindringen kann. Die Folge ist ein akuter Keratokonus, der schmerzhaft werden kann und unmittelbar behandelt werden muss. Der akute Keratokonus ist der einzige Fall der Erkrankung, bei dem das Keratokonus Auge Schmerzen und spürbare Beschwerden verursachen kann. Die reine Verformung und Ausdünnung macht sich nur durch die fortschreitende Verschlechterung der Sehfähigkeit bemerkbar.

ANZEICHEN FÜR EINEN KERATOKONUS

Keratokonus ist eine seltene Krankheit und tritt mit einer Häufigkeit von 1 zu ca. 2000 Einwohnern auf. Hier und da gibt es regionale Schwankungen. Zum Beispiel sind in der Mittelmeerregion Fälle von Keratokonus deutlich häufiger als in Deutschland.

Erste Anzeichen sind oft im jungen Alter zu erkennen. Die anormale Hornhautkrümmung führt zu Verzerrungen und Mehrfachbildern. Das Sehvermögen verschlechtert sich. Häufige Symptome sind: Verschwommenes Sehen, verzerrtes Sehen, Blendempfindlichkeit sowie schlechtes Sehen in Dämmerung und Dunkelheit. Mit dem Fortschreiten der Krümmung und der Ausdünnung nimmt das Sehvermögen weiter ab. Insgesamt ist der Verlauf individuell, außerordentlich variabel und unterschiedlich. Es gibt Fälle von sehr langsamer Entwicklung genauso wie Fälle, in denen sich der Keratokonus sehr schnell entwickelt.

Bei den meisten Patienten treten diese Symptome zwischen dem 10. und 30. Lebensjahr auf, manchmal später. In der Regel sind beide Augen zeitlich versetzt betroffen.

Mit einer Spaltlampe (ein spezielles Mikroskop) kann der Augenarzt die Verdünnung der Hornhaut erkennen. Bei sehr fortgeschrittenen Fällen lässt sich sogar eine Trübung in der Hornhaut feststellen. Mit modernen Geräten ist heute auch eine Früherkennung möglich. Die Pentacam HR kann sehr genaue Aufnahmen von der Hornhautvorderfläche und der Rückfläche der Hornhaut liefern. Mit verschiedenen Indizes und Formeln wird dann eine Risikoabschätzung durchgeführt und der Keratokonus klassifiziert.

URSACHEN FÜR EINEN KERATOKONUS

Seit Jahren werden mehrere Ursachen diskutiert und Ansätze untersucht. Viele Hinweise sprechen dafür, dass genetische Faktoren ausschlaggebend für einen Keratokonus sind. Krankheiten mit genetischem Hintergrund treten überdurchschnittlich häufig zusammen mit einem Keratokonus auf. Dazu gehören Neurodermitis und Chromosemanomalien, wie Trisomie 21.

BEHANDLUNG EINES KERATOKONUS

Im Frühstadium lässt sich der Keratokonus gut mit Brille oder harten Kontaktlinsen korrigieren. Falls keine ausreichende Korrektion mit Brille möglich ist, lassen sich Brille und Kontaktlinsen kombinieren. Grundsätzlich eignet sich eine Kontaktlinse gut, um die Sicht beim frühen Keratokonus zu verbessern. Da sie für die instabile Hornhaut jedoch eine zusätzliche Belastung darstellt, werden Kontaktlinsen erst dann eingesetzt, wenn mit einer Brille keine zufriedenstellende Korrektion mehr möglich ist. Die meisten Betroffenen (über 80%) kommen dauerhaft mit bekannten Sichthilfen (Brille, Kontaktlinsen) zurecht.

Bei sehr wenigen Patienten nimmt der Keratokonus einen schwereren Verlauf. In solchen Fällen muss eine Transplantation der Augenhornhaut (Keratoplastik) durchgeführt werden. Das ist aber nur in sehr weit fortgeschrittenen Fällen notwendig. Deutschlandweit betrifft das nur 20 Prozent der bekannten Erkrankungsfälle.

THERAPIEN

Seit 2005 gibt es zuverlässige Behandlungsmöglichkeiten, die auch im Augen- und Laserzentrum Leipzig angewandt wird. Angewandte Therapien bei fortgeschrittenem Keratokonus sind:

  • UVA-Crosslinking
  • Corneale Implantate: Bei dieser Methode wird ein Ringsegment aus Plexiglas implantiert
  • Perforierende Keratoplastik: Hierbei wird nur die obere Schicht der Hornhaut transplantiert
  • Lamelierende Keratoplastik: In einem Durchmesser von 7 bis 8 Millimetern wird die gesamte Hornhaut transplantiert

UVA-CROSSLINKING IM AUGEN- UND LASERZENTRUM

Mit UVA-Crosslinking lässt sich ein Keratokonus frühzeitig behandeln. Hinter der Therapie steht ein einfacher Grundgedanke: Da die Stabilität des kollagenen Gewebes der Hornhaut von dessen Vernetzung abhängt, wird dieser Vernetzungsgrad künstlich erhöht. Diese photochemische Vernetzung geschieht mit Riboflavin und UV-Strahlung und stabilisiert das Hornhautgewebe.

Als erstes wird das Auge mit einem Tropfen betäubt, damit die gesamte Prozedur völlig schmerzfrei verläuft. Dann wird die oberflächliche Schicht der Hornhaut, das so genannte Epithel entfernt. Im zweiten Schritt wird eine Vitamin-B-Lösung (Riboflavin 0,1%) auf die Hornhaut getropft. Nach einer kurzen Einwirkzeit wird die Hornhaut dann ca. 30 Minuten mit UVA-Licht bestrahlt. Dies führt zu einer photochemischen Reaktion. Kollagenfasern bilden neue Verbindungen aus, sie vernetzen sich. Während der Bestrahlung fixiert der Patient, auf dem Rücken liegend, ein Ziellicht. Als schützender Verband wird nach der Behandlung eine weiche Kontaktlinse auf die Hornhaut eingesetzt.

In mehreren Studien konnte nachgewiesen werden, dass es nach einem UVA-Crosslinking zu keiner weiteren Progression kommt. Schwerwiegende Komplikationen sind bisher nicht bekannt und auch nicht zu erwarten. Bei sehr vielen Patienten konnte mit UVA-Crosslinking ein Fortschreiten des Keratokonus verhindert werden. Eine Hornhauttransplantation blieb ihnen dadurch erspart.

LASSEN SIE SICH BERATEN!

Die Informationen auf dieser Internetseite ersetzen nicht die persönliche Beratung und ärztliche Untersuchung. Für eine individuelle Beratung vereinbaren Sie bitte einen Termin unter 0341/35566444. Dr. med. L. Kiraly führt bereits seit 2007 UVA-Crosslinking durch und hat bereits hunderte Patienten erfolgreich damit behandelt.

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